Sonntag, 27. Februar 2011

Keine Angst vorm Saturn


mit den Sternzeichen Steinbock und Wassermann

... Saturn, die große Mutter

Saturn wurde in Beziehung zur Erde und zur Materie auch von alters her als die große Mutter oder die Urmutter bezeichnet. Man kann selbst nacherleben, wie Gefühle des Wohlbefindens und der Geborgenheit, die durch die Mutter vermittelt werden, eine positive Steigerung des saturnischen Ich-Erlebens mit sich bringen. Die mütterliche Forderung des Saturns besteht darin, daß alles in Ordnung ist, alle Gefahren und Störfaktoren ausgeschaltet sind. Saturn als beschützende Kraft will unbedingt sicher sein, daß alles rund läuft. Das ist eine Minimalforderung für das kreatürliche Sicherheitsbedürfnis. Die Mutter bewacht das Kind auch immer, damit es keinen Schaden erleidet. Sie ist ständig in Bereitschaft und sorgt für alles Lebensnotwendige. Für das Kind ist sie die lebenserhaltende Instanz, die alles bereit stellt, es nährt, schützt und anleitet. Saturn als mütterliche Funktion wird das Kind zu einem verantwortungsbewußten Menschen erziehen, der fähig ist, für sich selbst zu sorgen und die Materie zu bemeistern. Im Horoskop kann man an der Stellung des Saturns auf den Einfluß der Mutter schließen und auch darauf wie die existentiellen Möglichkeiten in der Familie waren. Wenn eine materielle Not oder unsichere Verhältnisse vorlagen, oder das Kind ohne Mutter aufgewachsen ist, so können diese unsicheren Lebensumstände bei manchen eine Unfähigkeit, das materielle Leben zu meistern, verursachen …

Saturn, der Hüter der Schwelle

Saturn wird in vielen Schriften auch mit dem „Hüter der Schwelle“ gleichgesetzt. Er ist der äußerste Planet unseres Sonnensystems, den wir mit bloßem Auge wahrnehmen können. So gesehen, ist er der Grenzwächter des Sichtbaren und erhielt daher mit Recht die Bezeichnung ”Hüter der Schwelle”. Bevor wir die weiteren Planeten Uranus, Neptun und Pluto, die als transsaturnische Planeten außer Sichtweite für unser Auge stehen, erleben können, müssen wir die Umlaufbahn von Saturn überschreiten. Er wacht vor den Stufen zum Transzendentalen, die wir nur mit einem gefestigten Realitätsbewußtsein gefahrlos betreten dürfen.

Saturn als „Hüter der Schwelle“ stellt die Gesamtsumme aller psychischen und geistigen Faktoren dar, die für die spirituelle Entwicklung hinderlich sind. Diese müssen erkannt und transformiert werden, bevor wir zu den geistigen Planeten vordringen können. Dies geschieht nicht durch Unterdrückung falscher Regungen oder durch kompensative Methoden, sondern indem wir begreifen, daß das Leben in uns ewige Bewegung und Verwandlung ist und wir durchlässig werden müssen für die

... Der Übeltäter

In den letzten 2000 Jahren, im sogenannten Fischezeitalter, galt Saturn als ”großer Übeltäter”. In dieser langen Zeit wurde uns eine körperfeindliche Einstellung eingeimpft und der Körper als sündhaft abgestempelt. Das hängt uns heute noch an und erklärt auch, warum so viele Menschen mit ihrem Körper Probleme haben. Diese Einstellung zum Saturn hat eine Vernachlässigung des Körpers verursacht und das physische Dasein erschwert. Für viele war das Leben in früheren Zeiten nicht erfreulich, wie oft wurde die Menschheit von der Pest und anderen Krankheiten heimgesucht, denen sie hilflos ausgeliefert war. Kein Wunder, daß Saturn verteufelt wurde und auch in der Astrologie als großer Übeltäter fungierte. Noch heute kann man das in alten astrologischen Büchern nachlesen. Diese Fehleinschätzung spüren manche Menschen immer noch in sich, obwohl der Pflege des Körpers in der heutigen Zeit ein besonderer Stellenwert zukommt.

Die Integration des Saturn

Nach Roberto Assagioli, dem Begründer der Psychosynthese, können wir nur das integrieren, was wir lieben. Es ist deshalb naheliegend, daß wir unsere Vorstellungen über Saturn ändern müssen. Für die Integrationsarbeit ist es zunächst eine Notwendigkeit Saturn von der „Verteufelungstheorie“ zu befreien. Wir sollen und können ihn als kostbares Körper-Ich akzeptieren, ohne den das physische Dasein nicht möglich wäre.

Saturn zeigt im Horoskop nicht nur die Mutter, die uns das Leben schenkte, sondern er vermittelt uns mit Hilfe der modernen Hygiene und Medizin auch eine ganz andere Einstellung zu unserem Körper. Die Verherrlichung des Körpers als notwendiger Pendelschlag ins andere Extrem findet heute überall Anklang; dies zeigt sich auf den Bildern in den Illustrierten oder darin, daß der moderne Mensch seinen Körper als wichtiges Instrument für sein Wohlbefinden hegt und pflegt. Denken wir nur an die zahlreiche Literatur über richtige Ernährung, Hautpflege, Gesundheit und Körpertherapien. Das ganze physische Dasein hat sich gemessen an alten Zeiten verbessert. Wir können froh sein, daß unser körperliches Leben durch die technischen Errungenschaften erleichtert wird und weitgehend abgesichert ist. Die Lebenserhaltung ist für die meisten Menschen kein Problem mehr. Es liegt vielfach an einem selbst, daß wir uns körperlich gesund erhalten. So können wir auch den Saturn immer mehr liebgewinnen und ihn von seinem alten Fluch befreien.

Nach der Einleitung werden Sie verstehen, daß die Beschreibung der Saturnstellung in den verschiedenen Tierkreiszeichen, Analogien zulassen, die sowohl für die Stellung der Sonne, des Saturns wie auch für andere Planeten gelten, vor allem aber auch für die entsprechenden Häuser. Dabei ist zu beachten, daß die Zeichen ein kosmisches Bezugssystem und die Häuser ein irdisches Bezugssystem darstellen. Die Zeichen deuten auf die Anlage, die Erbstruktur oder den genetischen Code, die Häuser auf die Umweltprägung, Konditionierung und Erziehung. Die Zeichen auf die innersten Bedürfnisse, die Häuser auf das äußere Müssen. Wenn wir nachfolgend also die kardinalen, fixen und veränderlichen Zeichen mit der Saturnstellung beschreiben, entsprechen diese auch den Aufgabenstellungen der entsprechenden Häuser.

Transformation des Saturn-Ichs

Die Transformation auf der Saturnebene ist weit schwieriger als die auf der Sonnenebene. Auf allen drei Kreuzen muß der Saturn lernen, erwachsen zu werden, um Selbstverantwortung tragen zu können. Die Existenzkrisen gehen immer durch eine Periode des Alleinseins, etwas, was dem Saturn nicht schwer fällt. Das Saturn-Ich wird in den Wandlungen der drei Kreuze genau wie die anderen Ich-Planeten durch Niederlagen, Trennungen und Liebesentzug auf sich selbst zurückgeworfen. Auch für das Saturn-Ich sind Alleinsein, Nicht-geliebt-werden starke Erlebnisse. Meistens kommt das Saturn-Ich alleine durch solche Krisen hindurch – es will keine Hilfe von anderen annehmen. Eine Sonne kann viel leichter mit einer Krise umgehen, weil sie autonom ist und das Unterscheidungsvermögen hat. Ein Saturn, der an sich an den realen Dingen orientiert ist, kann Krisen in den Körper hinein verdrängen und somatisieren. Das kann körperlich ganz stark erlebt werden, aber man kann mit den modernen medizinischen Mitteln relativ leicht damit fertig werden. Die Saturnkrisen werden den Menschen stark machen, er erprobt sich an den Schwierigkeiten des Lebens und fragt nicht lange nach Hilfe von außen. Heute bietet ein astrologisch-psychologischer Berater, der die Entwicklungsgesetze kennt und auch die esoterischen Dimensionen berücksichtigt, die beste Hilfe.

Der geläuterte Saturn

Beim Heilungsprozeß der Saturnkrise ist noch folgendes zu wissen hilfreich. Nach der esoterischen Psychologie von Alice A. Bailey entspricht diese Krise der ersten Einweihung, in welcher Christus in Bethlehem geboren wurde. Danach dient er der Seele als reiner, ungetrübter Reflektor. Es ist schwierig, alle Auswirkungen dieser Einweihungsstufe in einfachen Worten darzustellen, da sollte man das Buch von Alice Bailey "Weiße Magie" lesen. Hier sei noch erwähnt, daß esoterisch gesehen die Saturnebene die ätherische Ebene ist, die mit unzähligen archetypischen Verhaltensmustern angefüllt ist. Diese stehen allen Menschen zur Verfügung, jeder kann bewußt oder unbewußt davon Gebrauch machen. Viele können hier, wenn sie bewußt saturnhaft funktionieren, eine Art Instinkt entwickeln, mittels dem sie in verschiedenen Lebenslagen die richtigen Mittel verwenden, teils aus diesem Instinkt und teils aus einer unbewußten Sicherheit heraus. Um es anders zu erklären, es ist eine Ebene, in die hinein alle Erfahrungen sinken und dann als Gefühls-Instinkt ins Leben hineinwirken und uns vor Gefahren bewahren. Wenn sie richtig gelagert sind, werden sie zur sicheren und erfolgreichen inneren Führung. Es ist bekannt, daß in uns ein Unterbewußtsein existiert, mit dem wir zusammenarbeiten können. Das lehrt uns unter anderem auch das AlphaTraining, man trifft seine Helfer von alleine, selbstheilende Kräfte werden aus unserem Innern frei.

Saturn als Urvertrauen

So eine selbstheilende Kraft ist der geläuterte Saturn, er schenkt uns ein Urvertrauen in die Gesetze der Natur. Es ist etwas in uns, was uns führt und leitet. Ist der Saturn durch die Transformation gewandelt, funktioniert er automatisch richtig. Der Saturn wird dann wie ein spiegelblanker See, in dem sich die Seele spiegelt, wie es Alice A. Bailey ausdrückt. Man weiß dann, daß die ätherische Ebene ein Energiefeld ist, das durch unsere Chakren in unseren Körper hineinwirkt und beispielsweise durch das Yoga bewußt eingesetzt werden kann. Unser physischer Körper wird durch die richtige Ernährung gereinigt und regeneriert. Unser physischer Instinkt führt uns dahin, wo uns geholfen werden kann. Dann folgen oft Wunder auf Wunder. Mit einem gereinigten und geläuterten Saturn-Ich wird man zu den Menschen hingeführt, die uns lieben oder die unsere Liebe annehmen. Mit einem transformierten Saturn sind wir ein reiner Spiegel für die Seele, dann ist man voller Liebe und harmlos und da findet man überall etwas Gutes. Es wird uns die Verheißung klar: "Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott". Wer einmal in seinem Leben so einen Zustand erreicht hat, in dem man desillusioniert ist, wo man durch Leid geläutert und durch eine natürliche Lebensweise gereinigt wurde, dann ist diese Art von Empfindung und Heilkraft enorm.

Es ist eine Freude, das Saturn-Ich erwachsen zu sehen, damit kehren Friede und Ruhe in uns ein. Es ist das Urvertrauen, die Harmlosigkeit, die Neutralität, das Christusbewußtsein in uns. Es ist unser Gefühlskörper, der zu dieser Stille fähig ist und zu einem harmlosen, kindlichen, vertrauensvollen und optimistischen Lebensausblick hinfindet. Man kann es auch ganz anders erklären: Auf der Gefühls-Ebene ist das Gesetz der Polarität wirksam, das Auf und Ab, das Hin und Her des ewigen Pendelschlags. Wenn der Saturn diesem Pendelschlag widersteht, dann findet er den dritten Pol, seine eigene Mitte im Wesenszentrum, wo alle Gegensätze aufgehoben sind …

Aus Louise Huber: "Saturn in den Tierkreiszeichen" ('Astrolog' Nr. 159/2007)

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